Bangkok ist der Dreh- und Angelpunkt in Thailand.
Will man aus dem Süden wieder in andere Regionen kommt man nicht um Bangkok herum, außer man fliegt, was für uns nicht in Frage kommt.
Unsere Zeit auf der Insel geht zu Ende, zum Abschluss gibt es Käspätzle mit Salat und Schnitzel mit Pommes für alle. Inzwischen kann ich sehr gut verstehen, wie man einfach auf einer Insel hängen bleiben kann.
Die Schifffahrt zurück zum Festland ist sehr entspannt und ruhig, der Bus, der uns über Nacht zurück in die Stadt bringen soll, erwartet uns bereits.
Der Weg Richtung Suratthani verläuft planmäßig, bis der Bus plötzlich abbremst und auf eine Schotterstraße abbiegt, die er im Schneckentempo zurücklegt. Wir fahren einer Art Schrottplatz mit dazu gehörigem Busfriedhof entgegen. Zwischen alten Auto- und Bussitzen, Altmetallbergen und jeder Menge anderem Kram stehen Tische und Stühle, es gibt einen Kiosk, der Essen und Getränke serviert, und einen Fahrkartenschalter. Hier warten wir fast vier Stunden auf unsere Weiterfahrt, die wir mit ausgiebigem Spielen und Sonnenuntergang-Genießen nutzen.
Die Nachtfahrt ist erstaunlich ruhig und angenehm, wir erreichen Bangkok planmäßig, wenn auch etwas ruppig. Ohne größere Vorwarnung hält der Bus an einer mehrspurigen Straße. Endstation. Keiner weiß so recht, wo wir eigentlich sind, war doch als Haltestelle die Khan San Road - das bekannte Backpackerviertel - angekündigt, die weit und breit nicht zu sehen ist.
Wir sind bei den Letzten, die aus dem Bus steigen und finden uns in einer schwarz gekleideten Menschenmenge wieder, die augenscheinlich auf ihre Busse wartet. Wir sehen sie genauso erstaunt an wie sie uns. Eine bunte, müde, verstrubbelte Familie mit Riesenrucksäcken inmitten dieser Trauergemeinde. Allein die Gesichter sind freundlich und fröhlich, sie lachen, grüßen uns, freuen sich an unseren weißen Kindern und darüber, dass wir sie zurück grüßen und genauso übers ganze Gesicht lächeln wie sie.
Nach einigem Hin und Her finden wir die Kao San Road doch, bezeichnend schon das Schild zu Beginn der Straße. Wir entscheiden uns, im Irish Pub zu frühstücken, wo sich die Frühaufsteher unter die wenigen verbliebenen und deutlich angeschlagenen Partygäste mischen. Dann geht es mit dem Taxi weiter in unsere nächste Unterkunft.
Unser Aufenthalt ist kurz geplant, wir brauchen die Bustickets für Kambodscha, unserem nächsten Ziel, das wir bald erreichen sollten, weil unser Visum für Thailand in einigen Tagen ausläuft.
Weil wir mit der Buchung zu spät dran sind, fahre ich mit den Kinder zum Busbahnhof, um die Tickets direkt zu kaufen. Eine Odyssee beginnt, möchte ich doch gerne die Aktion noch mit etwas Erfreulichem koppeln. In der Nähe der Busstation sind mehrere aneinander grenzende Parks, Chatuchak-, Rod Fai- und Wachirabenchatat-Park, die sehenswert sein sollen. Dort soll es auch ein Schmetterlingshaus geben, das ich mit den Kindern noch besuchen möchte.
Zunächst irren wir auf der Suche nach der Busstation durch die Parks, die Mittagshitze brennt uns auf die Köpfe. Von einer Busstation keine Spur. Auch das Nachfragen bleibt wenig hilfreich, weil die Leute uns zwar helfen wollen, aber oft den Weg genauso wenig wissen. Also schicken sie uns irgendwo hin. Es dauert fast zwei Stunden, bis wir dort ankommen und endlich die Tickets gekommen.
Also wieder zurück durch die Parks. Wir sehen einige Warane, die in den Seen und Kanälen schwimmen oder in der Sonne liegen, aber vom Schmetterlingshaus keine Spur. Das Spiel beginnt erneut. Jeder, den wir fragen, schickt uns in eine andere Richtung, wir finden es erst 5 Minuten, bevor es schließt. Hinein dürfen wir noch kurz, nur Schmetterlinge sehen wir kaum.
Aber wir haben unsere Tickets für den nächsten Tag.
Tagesziel erreicht.
Abends treiben wie uns noch auf dem Markt herum, der in der Nähe unserer Unterkunft ist. Es gibt viele Essenstände mit Leckereien aller Art. Unser Abendessen besteht schließlich aus Sushi, kleinen frittierten Hähnchenstücken, mit Fleisch gefüllten Teigtaschen und zum Nachtisch Bananenpfannkuchen. Bis auf die Hähnchenstücke schmeckt alles sehr gut. Auch sie schmecken, allein die Konsistenz ist irritierend. Später erfahren wir warum. Es sind klein gehackte frittierte Hühnerfüße. Guten Appetit!
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