Friseur, Freizeit und Tempeltanz

Immer noch Bangkok.

Jorne will sich die Haare schneiden lassen, sie sind ihm zu lang und es wird ihm zu warm unter seinem Pelz. Also starten wir den Tag beim Friseur in der Nachbarschaft.

Während er Jornes Haare mit viel Geduld und Genauigkeit kürzt, warte ich und schaue mich in aller Ruhe um. Neben dem kleine Altar findet sich auch ein Bildnis des Königs Bhumibol.

 

Dass der Glaube und die Verehrung des Königshauses in Thailand so fest im Alltag verankert ist und überall zu finden ist, finde ich nach wie vor bemerkenswert.

 

Heute soll es ein ruhigerer Tag werden, deshalb fahren wir mit dem Skytrain Richtung Lumphini-Park, einem der größten Parks in Bangkok.

Der Verkehr in dieser Stadt ist enorm, zu Stoßzeiten bewegt sich fast nichts mehr, so viele Autos und andere Vehikel sind unterwegs. Es gibt zwar andere Verkehrsmittel wie Busse, Metro, Skytrain und Express-Boote, aber die Linien sind zu spärlich, als dass der Pendler-Verkehr dadurch wirklich entlastet werden könnte. 

Also staut es sich auf Bangkoks Straßen Tag für Tag.

Zwischen den vielen Autos, Taxen und Bussen, finden sich auch eine große Anzahl an Tuk-Tuks. Aber die Hauptverkehrsmittel hier sind Motorroller, die sich durch jede Lücke zwängen, die sich ihnen in diesem hohen Verkehrsaufkommen bietet.

Und wie überall sind auch hier die Straßen immer wieder gesäumt von Essensständen, die die gesamte Bevölkerung zu ernähren scheinen, so zahlreich sind sie.

 

Im Lumphini-Park selbst erwartet uns statt Ruhe und Erholung eine Vielzahl von Bewegungsangeboten.

Direkt am Eingang trainiert eine Gruppe junger Leute unter Aufsicht ihrer Trainer eine Art Tanz, der ab und zu mit lauten Schreien untermalt wird.

Gleich dahinter steht Aerobic auf dem Programm. Zu lauter Musik aus der Büchse folgen eine Vielzahl von vor allem Frauen den Bewegungsabläufen der Frontfrau, die immer wieder anspornend in die Menge ruft. Wir sind nicht die Einzigen, die diesem Spektakel fasziniert zusieht.

Durch den Park durch verlaufen mehrere Wege, die von Joggern unterschiedlichster Fitness und Geschwindigkeit genutzt werden, daneben und dazwischen Fahrradfahrer, Geher, Familien mit Kindern, Spaziergänger, ...

 

An einer der großen Verkehrsstraßen entlang gehen wir weiter zum Erawan Schrein.

Dieser Schrein steht an einer viel befahreneren Kreuzung, darüber verläuft der Skytrain, eingezwängt zwischen hohen Häusern.

Er wurde 1956 vom Erawan-Hotel gebaut, auf Anraten eines Astrologen. Beim damaligen Bau des Hotel ereigneten sich vermehrt Unfälle, bei denen einige Arbeiter starben. Als dann auch noch ein Schiff sank, dass Material für den Bau des Hotels transportiert hatte, weigerten sich die Arbeiter weiterzubauen.

Als der Schrein, der dem Gott Brahma geweiht ist, geweiht war, hörten die Unfälle auf, das Hotel wurde ohne weitere Zwischenfälle fertig gestellt.

 

Diese Schrein ist in Thailand sehr beliebt und bekannt dafür, dass Wünsche und Bitten oftmals in Erfüllung gehen. Um die Götter zu erfreuen und als Dank für erfüllte Wünsche, werden von den Gläubigen Tempeltänzerinnen bestellt, die ihren ganzen Tag in der traditionellen Kleidung am Schrein verbringen und "Bestellungen" abarbeiten. 

 

Der Bombenanschlag im Jahr 2015, bei dem 20 Menschen getötet wurden, hat der Beliebtheit und den Besucherzahlen keinen Abbruch getan.

 

Als wir ankommen, sind sehr viele Gläubige da, die Räucherstäbchen entzünden, Blumenschmuck, Bananen, Kokosnüsse, Holzelefanten und vieles andere als Opfer darbringen.

Ab und zu werden kleine Vögel gekauft und anschließend zu Ehren des Gottes frei gelassen. Allerdings haben sie nicht wenige Hürden zu überwinden, die erste in Form einer großen Glasfront des neuen Hotels, das nun anstelle des ursprünglichen Erawan-Hotels steht. Wie viele ihrer Freiheit wirklich genießen können, ist fraglich.

Im Akkord tanzen und singen die Tempeltänzerinnen für die Bittsteller, die oftmals vor ihnen knien und beten. An der Höhe der Spende orientiert sich die Zahl der Tänzerinnen. Für unsere Ohren klingen die Gesänge dazu ein wenig gewöhnungsbedürftig. Einen Eindruck davon kannst Du in den "Drei Minuten" gewinnen. Dort findest du ein kleines Filmchen dazu.

 

Für unsere Rückfahrt finden wir einen Tuk-Tuk-Fahrer, der uns zwar sicher durch das Verkehrsgewusel fährt, uns aber beim falschen Hotel abladen möchte. Navi per Handy ist hier noch absolut unüblich.

Trotzdem kommen wir irgendwann bei unserem Hostel an, müde und voller neuer Eindrücke.

 

Ein ruhiger Tag sieht anders aus...

 


Und noch etwas...

 

Mich/uns interessiert sehr wie es Dir gerade geht, was Du im Moment so machst, was Dich bewegt, interessiert, nervt,

was Dein Alltag und Dein Leben macht.

Ich freue mich sehr, wenn Du Dich meldest und mir/uns ein wenig schreibst von Dir.

 

Unterwegs passiert so viel, wir nehmen viel neue Eindrücke in uns auf, und doch möchten wir gerne wissen, wie es Euch geht. Unser Zuhause, unsere Freunde - wir vermissen Euch!

 

Wenn Du also ein wenig Zeit hast, freuen wir uns, wenn Du Dich meldest über den Kontakt oder per Mail 

und ein wenig von Dir erzählst.

 

Wir hoffen, wir hören von Dir!



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Kommentare: 1
  • #1

    annessa (Mittwoch, 15 Februar 2017 07:39)

    Hallo Irene, ich freue mich jedesmal über die Info, dass hier ein neuer Eintrag zu finden ist. Mir gefällt sehr wie Du schreibst und das Erzählte mit den vielen Bildern lebendig werden lässt.
    Hier im Harmersbächle ist es gerade ziemlich kalt. Der Schnee ist zwar schon wieder Geschichte, aber nun legt sich Nachts wieder Rauhreif über die Wiesen. Wenn dann am Vormittag die Sonne scheint, und das tut sie gerade sehr zuverlässig, dann ahnt man doch schon den nahen Frühling.
    Ich möchte auch bald wieder zum Friseur weils mir auf meinem Kopf zu warm wird :-))
    Also ihr Lieben, sammelt weiterhin viele Momente an denen ihr uns dann teilhaben lasst.
    Ganz liebe Grüße, Annessa

    PS: habe den 3-Minutenfilm der Tempeltänzerinnen nicht gefunden???